Die rote Flamme ist erloschen
Mir war hinlänglich bekannt, dass meine blöden Jungköter meine Rosen besonders reizvoll finden und wahnsinnig gerne in den Beeten herumwühlen. Ich wusste auch, dass sie hinter ‚Red Flame‘ ein ganz besonders großes und tiefes Loch gegraben haben. Das ist schon über ein Jahr her, denke ich. Ich habe den Bereich sich selbst überlassen. Wurzeln waren nicht zu sehen. Letztes Jahr ist die Rose auch leidlich gewachsen und hat lange geblüht.
Besonders fotogen war die Farbe aber nicht (meistens arg blaustichiges Ergebnis). Das führte wohl dazu, dass es kaum Fotos von ihr gibt. Dabei waren die Blüten und die mehrere Meter hohe Rose wirklich spektakulär. Sehr schade drum.
Dieses Jahr schien sie wieder aktiv werden zu wollen, sie sah gar nicht schlecht aus. Doch der letzte Kälteeinbruch scheint ihr so zugesetzt zu haben, dass ihr die letzten Lebensgeister entschwunden sind. Auch die Topfrose ‚Traviata‘ hat es dahingerafft, obwohl sie vor dem jüngsten Frost noch ganz gut aussah. Beide haben es eindeutig nicht geschafft. Ich lasse mich auch auf keine Wiederbelebungs-Experimente mehr ein. Das habe ich voriges Jahr bei mehreren Exemplaren versucht, weil mir der damalige Frost einen Gutteil meiner Topfrosen gekillt hat. Kein einziger Versuch hat Früchte getragen, irgendwann habe ich dann doch aufgegeben und sie entsorgt.
Diesmal wollte ich nicht so lange warten. Da es ab morgen wieder saukalte Nächte geben soll, habe ich umgehend gehandelt und die Ersatzrose ‚Florentina‘ (ebenfalls eine rote Kletterrose) umgepflanzt.
Eigentlich wollte ich mir eine neue ‚Red Flame‘ bestellen oder wenigstens eine andere rote Kletterrose, die ich vielleicht noch nicht im Repertoire habe. Doch mein Rosendealer hatte nichts Brauchbares im Angebot. Die Auswahl an wurzelnackten Rosen war ohnehin sehr begrenzt und an roten Kletterrosen scheine ich schon so ziemlich alles zu haben. Glücklicherweise fiel mir ein, dass ich noch eine Topf-‚Florentina‘ haben müsste – und siehe da, sie wurde schnell gefunden.
Ihren Topf wollte sie allerdings nicht so einfach verlassen. Irgendwann habe ich den Kübel dann umgekippt und die Rose herausgeschüttelt, da sie einen möglichst großen und intakten Erdballen um ihre Wurzeln mit in ihr neues Zuhause nehmen sollte. Normalerweise mache ich das nicht so (obwohl es wahrscheinlich sinnvoll wäre), doch es ist schon fast April und die ‚Florentina‘ treibt bereits freudig in alle Richtungen aus.
Der neue Standort hat weniger direktes Sonnenlicht, aber vielleicht wächst sie trotzdem ungehindert weiter. Vielleicht auch nicht. Normalerweise fallen meine umgesetzten Rosen für den Rest der Saison aus und erholen sich erst im nächsten Jahr. Bin gespannt, wie es hier weitergeht.
Mein Leonhund hat das neue Großspielzeug mit Freude angenommen und sofort ausgiebig benagt.
Er verteidigt es auch gegen etwaige Konkurrenz. Grr!
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