Wohnzimmerumbau
Bisher dominierte ein monströser Schreibtisch die Fensterfront im Wohnzimmer, der für stehend zu verrichtende Arbeiten konzipiert worden war. Das war mir schon lange körperlich unangenehm, aber als vor einigen Wochen einseitige Nackenschmerzen hinzukamen, war es mir zu viel des Guten.
Mein Partner, der den bisherigen Tisch entworfen hatte, aber eher selten daran saß (er bevorzugt den Küchentisch), entwarf einen neuen Tisch und machte sich auf die Suche nach einem Schreiner, der ihm seinen Tisch herstellen würde. Zwischenzeitlich haben wir auch nach großen antiken Tischen geschaut, aber die Suche aus Preisgründen verworfen.
Meinem Wunsch nach preisgünstigen schwarzen IKEA-Tischen wurde aus optischen Gründen nicht stattgegeben. Dabei stammt ein großer Teil der hiesigen Einrichtung (Mobiliar, Geschirr, Wäsche usw.) von dort, am Dünkel kann es also nicht liegen.
Da wir uns zu keinem Kompromiss aufraffen konnten, bin ich einen Tisch weiter gezogen. Im Prinzip sitzt es sich dort recht angenehm, doch dieser Tisch nimmt mir meine dauerhafte Anwesenheit schnell sehr übel. Gerade Feuchtigkeit kann die nicht mehr überall geschlossene Lackschicht gar nicht haben.
Also habe ich die mehrwöchige Abwesenheit meines Partners genutzt, um die beiden Billig-Tische zu bestellen und den alten Tisch im Alleingang abzubauen. Der Tisch war leider nur auf Optik gebaut, nicht auf Stabilität. Die mehrteiligen Beine waren extrem wackelig und knickten sofort weg, als ich die ungemein schwere Tischplatte ankippte. Ich habe es dennoch innerhalb einer Stunde geschafft, den Tisch zu kippen, auseinander zu nehmen und alle Teile in die Durchfahrt zu hieven. Rückenschmerzen inklusive.
Nachtrag 21.05.2020:
Einen Tag nach dem Abbau wurden die beiden Teppiche geliefert, die ziemlich genau die Größe der Tischplatten haben. Erfahrungsgemäß liegen die Hunde bevorzugt dort, wo ihre Menschen sind. Und zwar möglichst dicht dran. Darum liegen unter all unseren Tischen Teppiche.
Den Schubladenturm hatte ich früher schon mal im Gebrauch und habe ihn nun wieder reaktiviert, da unter den neuen Tischen genügend Platz sein dürfte. Ursprünglich stammt die Blechkiste aus Münster, auch mein künftiger Schreibtischstuhl kommt in einigen Tagen von dort. Und ein superkurzes Netzwerkkabel. Und diverse andere Kleinigkeiten, die dort überzählig sind und hier genauso gut zum Einsatz kommen können.
Nachtrag 24.05.2020:
Der schwere Drucker hatte erst seinen eigenen Turm hinter dem großen Schreibtisch, ist nach meinem Umzug an einen anderen Tisch auf meinen bisherigen Platz gewandert und steht nun in Sitzhöhe und Griffweite neben dem künftigen Arbeitsplatz meines Partners.
Unter dem Drucker habe ich die ganze Technik verstaut, indem ich in das eigentlich als Hocker konzipierte Holzkonstrukt unterhalb der Sitzfläche zwei Zwischenböden eingebaut habe. Dort stehen nun Switch, NAS, Steckdosenleiste und zwei externe Festplatten, an der Vorderseite habe ich den Router angeschraubt, auf der rechten Seite sowie hinten hängen an Schraubhaken diverse aufgerollte Kabel. Alles gut sortiert, nichts fliegt mehr in der Gegend herum. Und die Gerätebelüftung/-temperatur ist auch in Ordnung.
Nachtrag 25.05.2020:
Aus den Holzresten des Druckerturms habe ich mich bereits mehrfach bedient, u. a. für die Regalbretter über dem Arbeitsplatz meines Partners – und nun auch für einen Bildschirmuntersatz. Mein Computerbildschirm hat eine gute Arbeitshöhe, seiner sitzt zu tief. Man kann ihn zwar kippen, aber die Kopfhaltung ist dann immer noch unangenehm.
Ich habe den Fußumriss auf eine zu recycelnde Holzplatte gezeichnet und ausgesägt und dann zwei Kopien erstellt, um auf die gewünschte Höhe zu kommen.
Die Platten wurden miteinander verklebt und anschließend verschraubt, um unschönen Überraschungen vorzubeugen. Letzten Winter durfte ich erleben, wie sich eine im Freien platzierte kleine Bank beim Anheben in ihre Einzelteile zerlegte, weil die Querhölzer nur festgeklebt und nicht verschraubt waren. Das muss ich nicht nochmal haben.
Dass ich den Leim mit den Fingern aus dem Topf hole und verstreiche hat den ganz einfachen Grund, dass der Leim nicht mehr ganz frisch ist und sich die Konsistenz inzwischen ein wenig…verfestigt hat.
Morgen kaufe ich neue Farbe (unerklärlicherweise ist davon keine Reserve mehr vorhanden), dann kann ich auch die beiden Regalbretter streichen.
Nachdem die Farbe getrocknet ist, werden Filzpolster unter den Fuß geklebt und dann warte ich nur noch auf das Eintreffen der Tische (Lieferfenster der Spedition: 14-21 Uhr – ein Traum). Auch das Regal werde ich nicht vorher montieren.
Nachtrag 26.05.2020:
Habe heute den letzten Zweieinhalb-Liter-Topf in der Geschmacksrichtung „Ebenholz“ ergattert, ich Glückspilz. Früher war ich auf Alpina-Wetterschutzfarbe abonniert, doch wurde diese Produktpalette eingestellt. Glücklicherweise, wie ich im Nachhinein eingestehen muss. Der Farbton war eher „Palisander“, d. h. zu hell und zu rot, und es gab mehrere versaute Chargen mit puddingartiger Konsistenz, die sich nicht verarbeiten ließen und zum Hersteller zurückgingen. OBI führt als Eigenmarke eine Dickschichtlasur für maßhaltige Fenster und Türen und hier ist „Ebenholz“ wirklich sehr dunkel.
Auf Fotos kommt gar nicht recht zur Geltung, wie beschissen der rohe Holzboden unter meinem bisherigen Arbeitsplatz aussah. Ich habe den Bereich geschrubbt, abgekratzt, mit Sandpapier geschmirgelt, mit Pinselreiniger eingeweicht und abgerieben und warte nun darauf, dass das eigentlich stark flüchtige Zeug aus dem Holz entfleucht, sodass ich mit Holzpflegemittel nacharbeiten kann. Ich habe Unmengen an Farbe und Dreck aus dem Holz gescheuert, aber es sieht immer noch arg abgenutzt und verkleckert aus. Lässt sich wohl nicht ändern, höchstens durch professionelles Abschleifen.
Der Bildschirmuntersatz passt. Jetzt fehlt bloß noch der Tisch.
Nachtrag 28.05.2020:
Die Tische sind angekommen, aufgebaut und eingerichtet.
Die beiden Regalbretter neigen sich unter der Papierlast nach vorne.
Mit massigen neuen Steg-Winkeln können sie der Schwerkraft trotzen und stehen nun rechtwinklig und unabänderlich von der Wand ab.
Statt des Küchenstuhls gibt es nun einen aus Münster importierten Bürostuhl. Bei nächster Gelegenheit kommt auch der zweite Stuhl hergeflogen.
Nachtrag 29.05.2020:
„Papa ist wieder da!“, freut sich das Hundemädchen. Der Hundejunge hat es sich bereits zwischen Tischbein und Heizung bequem gemacht.
Leon ist ein leidenschaftlicher Fußbeleger.
Nachtrag 01.06.2020:
So gut, dass unter all unseren Tischen Teppiche liegen!
Arbeitsplatz Arbeitszimmer Büro Computer Kabel PC Router Schreibtisch Technik Teppiche WLAN Wohnzimmer