Quastvert

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Quastvert

31. Dezember 2018 Blog 0

Vor einigen Wochen ist mir etwas Groteskes passiert. Beim Malen der Master-und-Commander-Bilder glitt ich gedanklich zum Musical Les Misérables hinüber (ähnliche Zeit, ähnliche Kostüme), das ich schon lange nicht mehr gehört und irgendwie auch nicht so richtig digitalisiert hatte. Anstatt aber die liebste meiner bis dahin nur vier Aufnahmen aus dem Regal zu kramen, habe ich mal bei Youtube geguckt und – Treffer. Aber nicht nur das, sondern die Stimme des dort gefundenen Javerts kam mir entsetzlich vertraut vor. Bisschen rumgesucht und festgestellt: Es ist tatsächlich derselbe Mensch, der auch auf meiner Lieblingsaufnahme (Complete Symphonic Recording) singt, die ich früher sehr häufig gehört habe. Schnell landete ich beim 10th Annual Concert (Dreamcast), das ich inzwischen auch auf CD und DVD besitze. Akustisch gefällt es mir nicht so gut wie meine Immer-noch-Lieblingsaufnahme, aber es ist schon ziemlich toll. Außerdem hat Quast eine fesselnde Art zu singen und zu spielen (selbst wenn er sich nur an der Mikrofonstange festhält), von der ich nicht so leicht wieder losgekommen bin.

Hier sind ein paar Zwischenschritte zum ersten gemalten Quast-Bild:

Nach ein paar Tagen an der Wand konnte ich den hellen, wolkigen Hintergrund nicht mehr sehen und habe etwas unfassbar Dämliches getan: über den Schlussfirnis mit verdünnter Ölfarbe drübergemalt. Eigentlich wollte ich den Firnis entfernen, aber das war nicht unfallfrei möglich. Durch den Auftrag den neuen Farbschicht erblühte in der Mischung mit der vorhandenen Firnisschicht ein wunderbares Krakelee, das sich auch nach mehreren neuen schwarzen Farbschichten nicht ganz beseitigen ließ. Außerdem entstand eine widerlich lackartige Oberflächenbeschaffenheit. Inzwischen ist auf den neuen Hintergrund eine weitere Schicht Schlussfirnis aufgetragen, aber die Oberfläche sieht trotzdem übel aus. Fazit: Bild versaut, aus purer Blödheit. (Und da ich Hochglanz-Schlussfirnis verwende, lässt sich das Bild seither nicht mehr gescheit fotografieren.)

Inspektor Javert (Philip Quast)

Inspektor Javert (Philip Quast)

Aus der Kategorie „Bild versaut“ gibt es gleich noch ein Exemplar. Diesmal habe ich den Schlussfirnis aufgetragen, als die weiße Farbe noch nicht vollständig getrocknet war und unzählige Pigmente mit dem Firnis über das gesamte Bild verteilt wurden, wodurch an den ursprünglichen Auftragungsorten der hellen Farbe Fehlstellen entstanden. Was ärgere ich mich darüber!

Inspektor Javert (Philip Quast)

Inspektor Javert (Philip Quast)

Zusammenfassend könnte man festhalten: Viel gewollt und nichts gekonnt. Grr.